Bei dem Projekt „Schöpferische Kräfte Schlesiens“ handelt es sich um ein Vorhaben, dass das Kultuwerk Schlesien von seiner Zeit als eingetragener Verein bis in die Gegenwart begleitet. In sieben Aufsätzen wird das Projekt im Band 57/58, 2016/2017 des Jahrbuchs für Schlesische Kultur und Geschichte besprochen.

Dietrich Meyer: Die Entstehung des Fragebogens und seine Grenzen

Klara Kaczmarek-Löw: Aus Breslau nach Westdeutschland. Schlesische Künster vor und nach 1945 – Integration in ein fremdes künstlerisches Umfeld oder Segregation

Wolfgang Kessler: Schöpferische Kräfte Schlesiens? Schrifsteller(innen) aus Schlesien in der Bundesrepublik Deutschland 1955 – 1970

Bernward Speer: Schlesische Musiker in der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland zwischen Notwendigkeiten und künstlerischer Freiheit

Ulrich Schmilewski: Möglichkeiten und Grenzen der Fortsetzung wissenschaftlicher Laufbahnen und Studien vor und nach 1945

Stefan Teppert: Sonstige Kulturkräfte zwischen Heimatbezug und neuen Aufgaben

Gerhard Schiller: Lebensläufe kulturschaffender Personen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten, die seit 1945 in Schlesien ein neues Lebensumfeld fanden

Gerhard Schiller: Tabelle zum Text

Projektbeschreibung:

Ausgangspunkt des Projekts war die Erfassung Kulturschaffender schlesienstämmiger Personen in der Nachkriegs- BRD. Ausgewählte Personen, im Weiteren Fragenbogenausfüllende, wurden in umfassende Berufsgruppen eingeteilt, nämlich in Bildende Künstler, Literaten, Musiker, Wissenschaftler und sonstige Kulturkräfte. Wer sich an der damaligen Fragebogenaktion beteiligt hat, ist in den berufsspezifischen Dateien „Auflistung_Fragebogen“ ersichtlich. Diese Listen sind alphabetisch nach Familiennamen geordnet, enthalten Geburtsdatum und -ort sowie ergänzt und soweit eruierbar Todesdatum und -ort sowie Angaben, ob zu den Fragebogen seinerzeit ein Bild und/oder weitere Materialien eingereicht wurden.

In einer zweiten Projektphase ging es um die Auswertung der Fragebogen anhand aussagekräftiger und möglichst typischer Einzelbeispiele. Da es sich bei den ausgefüllten Fragebogen um Selbstauskünfte, sog. Ego-Dokumente, handelt, waren die gemachten Angaben kritisch zu überprüfen: Was wurde aus der Biographie der Vorkriegszeit verschwiegen, wie wurde sie dargestellt? Welchen Einfluss hatte der politische Umbruch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf die berufliche Laufbahn? Wie setzte sich diese nach Flucht und Vertreibung fort? Gelang es den schlesischen Kulturkräften, sich in die kulturelle Szene der Aufnahmeregionen zu integrieren und/oder diese zu beeinflussen? Wie kam die Fragebogenaktion zustande, und wo liegen ihre Stärken, Schwächen und Grenzen? Und wie erging es – zum Vergleich – den innerhalb Polens, von Ostpolen nach Schlesien, Vertriebenen polnischen Kulturschaffenden? Antworten hierauf geben die folgenden Aufsätze:

„Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages“