Aktuelles von der SKWS
Call for Applications
Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien 2025
Auch 2025 wird die SKWS den „Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien“ vergeben. Der Karin-Biermann-Preis ist mit 1.000,00 Euro dotiert.
- Der Preis wird als Auszeichnung akademischer Qualifikationsarbeiten gewährt, in denen ein schlesisches Thema oder ein Schlesien explizit mitbehandelndes Thema bearbeitet wird.
- Mit dem Preis können Abschlussarbeiten ausgezeichnet werden, denen eine über-durchschnittliche Gesamtleistung attestiert wurde.
- In Frage kommen Arbeiten, die in deutscher oder englischer Sprache abgefasst sind. Bei Arbeiten, die in anderen Sprachen verfasst sind, ist eine Auszeichnung möglich, falls eine Übersetzung ins Deutsche entweder vorliegt oder zumindest geplant ist.
Über die Vergabe entscheidet eine vom Stiftungsvorstand berufene und aus drei ausgewiesenen Wissenschaftlern bestehende Jury.
Mit der Zuerkennung des Preises verpflichtet sich der Preisträger oder die Preisträgerin, auf die Förderung durch den „Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien“ an geeigneter Stelle, wenn möglich in der Veröffentlichung selbst, hinzuweisen. Die Stiftung Kulturwerk Schlesien darf auf ihren medialen Plattformen und gegenüber Dritten mit der Förderung der Publikation für sich werben. Der Preis wird in einem feierlichen Rahmen verliehen, in dessen Verlauf die Preisträgerin oder der Preisträger ihre Arbeit vorstellt.
Bewerbungen, gern auch von Autorinnen und Autoren selbst, oder Hinweise auf Arbeiten, die hierfür in Frage kommen, erbitten wir unter info@kulturwerk-schlesien.de, Stichwort „Karin-Biermann-Preis 2025“ oder auf dem Postweg an Stiftung Kulturwerk Schlesien, Kardinal-Döpfner-Platz 1, 97070 Würzburg. Bewerbungsschluss: 31.1.2025
Archiv
Stadt- und Kulturgeschichte von Breslau/Wrocław
Einladung zum Wochenendseminar vom 29.11. bis 1.12.2024
Die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen, in Kooperation mit der Stiftung Kulturwerk Schlesien, lädt zum Wochenendseminar „Stadt- und Kulturgeschichte von Breslau/Wrocław“ ein. Die Veranstaltung gehört zu einer Reihe von Städte- und Regionenporträts im östlichen Europa, die einst von Deutschen gegründet oder wesentlich im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich von Deutschen geprägt worden sind. Diesmal soll die Geschichte der Weltkulturerbe- und ehemaligen Europäischen Kulturhauptstadt (2016) Breslau/Wrocław nachgegangen werden. In der schlesischen Hauptstadt wird dieses „deutsche“ Kulturerbe als ein gemeinsames deutsch-polnisch-jüdisches Erbe angesehen, so gibt es Kooperationen auf der Ebene der persönlichen Begegnungen, bei Ausstellungsgestaltungen, beim Denkmalschutz, beim Schutz von Kultur- und Archivgütern, bei der Pflege des literarischen Erbes usw.
Als Referenten aus Polen und Deutschland wirken mit:
- Dr. Tim Buchen: Grundzüge der Geschichte Breslaus und ein zweiter Vortrag: Zur Geschichte der deutschen Juden in Breslau;
- Dr. Roswitha Schieb: Literarische Annäherung an Breslau;
- Dr. Vasco Kretschmann: Visuelle und materielle Kulturgeschichte der Stadt am Beispiel der Museen;
- Dr. Jan Pacholski: Das Bild der Stadt in ausgewählten Reiseberichten des 18. Jahrhunderts;
- Dr. Evelyne Adenauer: Das St.- Matthias-Gymnasium in Breslau;
- Dr. Rafał Biskup: „Und Schläsing du! dei‘ Brassel is‘ a Garten.“ Breslau-Darstellungen in der schlesischen Dialektdichtung der Jahre 1830-1945;
- Dr. Adrian Madej: Zur Präsenz der Odermetropole im Film: Peter Pragal: Lesung aus Mein Breslau;
- Dr. Renata Wilkoszewska-Krakowska: Merkmale und Besonderheiten der Breslauer jüdischen Gesellschaft und ihr Erbe im heutigen Wrocław.
Der Tagungsbeitrag beträgt 90,00 Euro plus 3,90 Euro Kurtaxe pro Person (inkl. Programm und Verpflegung sowie Unterbringung im DZ für zwei Tage) bzw. 100,00 Euro plus 3,90 Euro Kurtaxe im Einzelzimmer. Die Reisekosten sind von den Teilnehmern selbst zu tragen. Anmeldungen zu dem Seminar sind ab sofort möglich und werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Sie sind zu richten an: „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: 0971/714 747 oder per Mail an: info@heiligenhof.de. Kennwort: Breslau. Die Veranstaltung wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Wangener Gespräche und Eichendorff-Literaturpreisverleihung am 19. und 20.10.2024
Eindrücke von der Feierstunde:
Die Stiftung Kulturwerk Schlesien (SKWS) lädt, unterstützt durch die Stadt Wangen im Allgäu, vom 19. bis 20. Oktober 2024 zu den Wangener Gesprächen und der Verleihung des Eichendorff-Literaturpreises an Ulrike Draesner ein.
SA, 19.10.
14:30 Uhr Vortrag: Die regionale Mehrsprachigkeit in der jüngsten Literatur Oberschlesiens – Adam Kubik
15:15 Uhr Vortrag: Darstellungen von Heimkehr in Ilse Langners Dramen – Prof. Annette Bühler-Dietrich
16:00 Uhr Gespräch: Ilse Langners „Frau Emma kämpft im Hinterland“ mit Regisseurin Laura Tetzlaff und Hauptdarstellerin Kristin Göpfert
18:30 Uhr Empfang der Stadt Wangen
20:00 Uhr Filmvorführung: „Fluchtburg“, anschließend Gespräch mit Regisseur Bernhard Sallmann
SO, 20.10.
11:00 Uhr Feierstunde zur Verleihung des Eichendorff-Literaturpreises an Ulrike Draesner Begrüßung: Paul Hansel, SKWS Grußwort: Michael Lang, Oberbürgermeister von Wangen im Allgäu Musik: Cara Megnin Vorstellung der Laudatorin: Stefanie Kemper, Juryvorsitzende Laudatio: Beate Tröger Lesung: Ulrike Draesner, Eichendorff-Literaturpreisträgerin 2024
Alle Veranstaltungen im Rahmen der Wangener Gespräche 2024 sind öffentlich, der Eintritt ist frei.
Das finale Programm ist zeitnah verfügbar. Für Bestellungen und alle Fragen rund um die Veranstaltung wenden Sie sich unter info@kulturwerk-schlesien.de an Lisa Haberkern.
Die SKWS ist eine Stiftung, die seit 1952 Kultur und Geschichte der europäischen Region Schlesiens in Deutschland, Polen und Tschechien mit Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewahrt, vermittelt und fördert.
Eine Veranstaltung der Stiftung Kulturwerk Schlesien, unterstützt durch die Stadt Wangen im Allgäu.
Ulrike Draesner erhält den Eichendorff-Literaturpreis 2024
Wir freuen uns, Sie darüber zu informieren, dass 2024 die Autorin Ulrike Draesner den Eichendorff-Literaturpreis für ihre Schlesienromane „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ und „Die Verwandelten“ erhalten wird. Die feierliche Verleihung der Auszeichnung findet im Rahmen der „Wangener Gespräche – Symposion zur schlesischen Literatur und Kultur“ in Wangen im Allgäu am 20.10.2024 statt. Die Laudatio hält Literaturkritikerin Beate Tröger. Beginn der Veranstaltung in der Stadtbücherei im Kornhaus am Postplatz 1 in 88239 Wangen im Allgäu ist 11:00 Uhr.
Der Eichendorff-Literaturpreis wird seit 1956 jährlich vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. 2024 wird er erstmals durch die Stiftung Kulturwerk Schlesien verliehen. Die Jurybegründung fasst deren Vorsitzende Stefanie Kemper wie folgt zusammen:
„Ulrike Draesners Romanfiguren haben durch die Wirren der NS-Zeit, des Zweiten Weltkrieges, durch Flucht und Vertreibung Schicksale erlitten, deren verbale Erinnerungen bruchstückhaft oder ganz unausgesprochen blieben. Die Figuren bauen auf Gesprächen der Autorin mit Zeitzeugen auf, die sowohl aus Schlesien vertriebene Deutsche betreffen als auch aus den ehemals ostpolnischen Gebieten vertriebene Polen, die sich im niederschlesischen Raum niederlassen mussten, darunter viele, die ihre nationalen und sprachlichen Identitäten wechselten. Die einzelnen Lebensgeschichten werden in Ulrike Draesners Schlesienromanen nicht zu Ende erzählt, nicht ausmalend wiedergegeben, hingegen findet die Autorin für jede Romanfigur eine eigene poetische Sprachform, legt ihr gewissermaßen ein spezielles literarisches Gewand an und gibt ihnen somit ihre jeweils eigene Identität. Dies erreicht sie überzeugend durch unvollendete, abgebrochene Sätze, Zeilenumbrüche ähnlich einem Gedicht, einem nicht zu Ende geführten, lückenhaften Sprechen der Figuren, was sprachlich den gebrochenen Lebensläufen der Menschen entspricht. Ulrike Draesners beeindruckende Sprachvirtuosität, ihr lyrisches Spiel mit Wörtern und Sätzen wird für Lesende zu erlebbarer Literatur.“
Alle Informationen zu den „Wangener Gespräche – Symposion zur schlesischen Literatur und Kultur“ in Wangen im Allgäu und der Verleihung des Eichendorff-Literaturpreises finden Sie zeitnah hier. Lassen Sie uns gerne unter info@kulturwerk-schlesien.de wissen, wenn wir Ihnen das Programm und alle Infromationen zur Veranstaltung zukommen lassen dürfen. . Für Auskünfte rund um die Veranstaltung und Preisverleihung wenden Sie sich bitte an lisahaberkern@kulturwerk-schlesien.de.
SKWS beteiligt sich auch 2024 an der Tagung der Polnischen Historischen Mission an der Universität Würzburg
Thema 2024: „Folter”
Internationale wissenschaftliche Tagung
„Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.” Folter und das Verbot der Folter in Mitteleuropa (bis 1989)
Międzynarodowa konferencja naukowa
„Nie wolno nikogo torturować ani karać lub traktować w sposób okrutny, nieludzki lub poniżający.” Tortury i zakaz tortur w Europie Środkowej (do 1989 r.)
- Termin: 23. und 24. September 2024 (Montag und Dienstag)
- Tagungsort: Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg (Domerschulstraße 17, Würzburg)
- Link: Programm (Änderungen vorbehalten)
- Link: Informationen für die ReferentInnen und ModeratorInnen
Alle Interessierte sind herzlich eingeladen.
In der modernen internationalen Gesetzgebung gilt die Garantie der Nichtanwendung von Folter durch den Staat als eines der Grundrechte jedes Menschen. Das Folterverbot ist unbestreitbar, eindeutig und absolut. Es ist nicht möglich, den Einsatz von Folter durch außergewöhnliche Umstände (zum Beispiel ein öffentliches Interesse, drohende Terroranschläge, Kriegszustand) zu rechtfertigen. Einen besonderen Einfluss auf die Formulierung moderner Gesetze zum Folterverbot hatte die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Darin heißt es lakonisch und zugleich äußerst zutreffend: „Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden“ (Artikel 5). In Dokumenten, die die Vereinten Nationen in den folgenden Jahrzehnten verabschiedeten – insbesondere in der Erklärung über den Schutz aller Personen vor Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe von 1975 und dem Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe von 1984 – wurde versucht, den Begriff der Folter näher zu erläutern sowie konkreter anzugeben, um welche Taten es sich dabei handeln könnte. Es wird präzisiert, dass Folter eine vorsätzliche Zufügung von Schmerzen durch Personen ist, die den Staat repräsentieren (durch die Personen direkt, mit deren Zustimmung oder Weisung) bzw. der Erreichung eines bestimmten Ziels (zum Beispiel der Beschaffung von Informationen) dient. Staat, Schmerzen und die absichtliche und zielorientierte Natur der Folter wurden entsprechend dezidiert in einen unmittelbaren Kontext gestellt. Diese Rechtsakten wurden auch von Polen, Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern ratifiziert. Die Einführung eines absoluten Folterverbots ist zweifellos eine der größten Errungenschaften der Zivilisation, ein Triumph der humanistischen Philosophie, deren Wurzeln, bezogen auf Europa, bis ins antike Griechenland zurückreichen.
Ziel der Tagung ist es, die Geschichte der Anwendung und des Verbots der Folter in Theorie und Praxis mitteleuropäischer Länder, insbesondere auf polnischen und deutschen Gebieten, im Zeitraum bis etwa 1989 darzustellen. In den vergangenen Jahrhunderten gab es intensive Diskussionen über die Bedeutung der Folter in der Justiz, ihren Zweck und Sinn. Die Regeln und die Form ihrer Anwendung wurden unterschiedlich festgelegt – je nach Art der Straftat, Merkmalen und Stellung der verdächtigen Person. Diese Debatten fanden ihren Niederschlag sowohl in der weltlichen Gesetzgebung als auch den kirchlichen Rechtsnormen. Sie beeinflussten ebenso die Auslegung des Gesetzes in der Praxis. Zu den Themen, die während der Tagung diskutiert werden, gehören gleichermaßen Fragen zum antiken Erbe sowie zu rechtlichen Lösungen, die zu verschiedenen Zeiten bezüglich der Anwendung von Folter und ihrem Verbot im Kontext bestimmter Personen und sozialer Gruppen angenommen wurden. Interessant ist auch, was in verschieden Epochen unter gerechtfertigter Folter gemeint war. Was war ihr Zweck: Schuld einzugestehen, Informationen zu verschaffen, Menschen zu bestimmten Maßnahmen zu zwingen, sie einzuschüchtern? Wurden die durch Folter gewonnenen Informationen als wertvoll betrachtet (Schuldgeständnis oder Aussagen gegen andere Personen)? Inwieweit wurde berücksichtigt, dass verschiedene Formen der Bestrafung (z. B. Aufspießen) Anzeichen eines unnötigen Sadismus aufweisen können, und wurde versucht, sie einzuschränken? Ein wichtiges Thema bilden Veränderungen in Philosophie und Theologie, die zur Einschränkung und letztendlich zum Verbot der Folter führten, sowie Beispiele für die Verletzung des Verbotes durch Herrschaften und moderne Staaten (bis 1989). Die während der Tagung dargestellten Referate sollen es ermöglichen, anhand konkreter Beispiele den Entstehungsprozess der Idee eines vollständigen und absoluten Folterverbots unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Forschung zu skizzieren.
Der geographische Rahmen der Tagung umfasst Mitteleuropa, wobei der Schwerpunkt auf zwei Räumen liegt: auf dem historischen polnischen und deutschen Kultur- und Geschichtsraum. Die politischen Grenzen dieser Gebiete decken sich weitgehend mit den Territorien des Heiligen Römischen Reichs und den Ländern außerhalb seiner Grenzen (Deutschordensland in Preußen, Herzogtum Preußen, Königreich Preußen und die Schweiz), des Deutschen Bundes bzw. des Deutschen Reichs bis hin zur Deutschen Demokratischen Republik und zur Bundesrepublik Deutschland sowie mit Polen (Königreich Polen, Polen-Litauen, Rzeczpospolita, Herzogtum Warschau, Kongress-Polen, Zweite Polnische Republik, Volksrepublik Polen). Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich über verschiedene Epochen, vom frühen Mittelalter bis etwa 1989.
Die Tagung wird unter der Schirmherrschaft von Herrn Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Stadt Würzburg) veranstaltet.
Veranstalter:
- Polnische Historische Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń) – Dr. Renata Skowrońska
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Philosophische Fakultät – Prof. Dr. Thomas Baier, Prof. Dr. Helmut Flachenecker, PD Dr. Lina Schröder
- Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Institut für Geschichte und Archivkunde – Prof. Dr. Andrzej Radzimiński, Prof. Dr. Krzysztof Kopiński
- Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München – Prof. Dr. Andreas Otto Weber
- Stiftung Kulturwerk Schlesien – Lisa Haberkern MA
- Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft – PD Dr. Heidi Hein-Kircher (Abteilungsleiterin Wissenschaftsforum)
Die Tagung wird in Verbindung mit dem Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg und dem Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit” veranstaltet.
Gefördert durch:
- Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
Paul Aust – Das Riesengebirge als Heilmittel für alles: Ausstellung mit Leihgaben der SKWS
Das Städtische Museum „Gerhart Hauptmann-Haus“ in Hirschberg/Jelenia Góra (Villa Wiesenstein) lädt Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Paul Aust – Das Riesengebirge als Heilmittel für alles“/„Paul Aust – Karkonosze lekiem na wszystko” ein. Die Eröffung findet am 14.9.2024 um. 12.00 Uhr im Rahmen der Europäischen Tage des Kulturerbes statt.
Zu sehen sind rund 100 Werke des Künstlers aus Privatsammlungen und als Leihgaben von Kultureinrichtungen in der Tschechischen Republik und Deutschland, unter anderem aus unserer Sammlung.
Es handelt sich um die erste Ausstellung in Polen, die ausschließlich diesem Künstler gewidmet ist. Paul Aust war eine außergewöhnliche Persönlichkeit – ein Doktor der Naturwissenschaften, Apotheker, Dichter, der erst relativ spät eine Ausbildung in der bildenden Kunst begann. Wie viele andere Künstler der Vorkriegszeit war Aust von der Landschaft des Riesengebirges verzaubert. Er gehört neben Friedrich Iwan und Erich Fuchs zu den drei bedeutendsten Künstlern des Riesengebirges, ist aber nach wie vor der am wenigsten bekannte.
Zur Ausstellung, die bis Ende Oktober dieses Jahres zu sehen sein wird, erscheint ein deutsch-polnischer Katalog.
Das Projekt „Paul Aust – Karkonosze – ein Heilmittel für alles“ wurde dank der Finanzierung durch die Deutsch-Polnische Stiftung und den Haushalt der Stadt Jelenia Góra realisiert.
Zum Museum: http://www.muzeum-dgh.pl/pl
Öffnungszeiten:
Sommersaison: 1. Mai bis 30. September, von Montag bis Sonntag von 9.00 bis 17.00 Uhr.
Wintersaison: 1.Oktober bis 30. April, von Montag bis Sonntag von 9.00 bis 16.00 Uhr.
Letzter Einlass in der Museum 30 Minuten vor Ende der Öffnungzeiten.
In unserer digitalen Sammlungskarte finden Sie eine Galerie mit allen Aust-Arbeiten unserer Sammlung: https://www.kulturwerk-schlesien.de/Daten/?rundgang=Aust&nr=1
EINE SCHLESISCHE MALERIN AUS KATTOWITZ, BRESLAU UND WIESBADEN – HOMMAGE AN GERDA STRYI
Ausstellungseröfnung am 30.10.2022 – 15:00 Uhr
FuF-Empfang anlässlich des 75. Geburtstags Paul Hansels – Ein Rückblick
Die Freunde und Förderer der SKWS luden am 8.12. anlässlich des 75. Geburtstags des Vorsitzenden des Vorstands, Paul Hansel, zu einem Empfang im Würzburger Burkardushaus ein. Es nahmen Christina Meinusch, Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, Dr. Renata Skowrońska, Leiterin der Polnischen Historischen Mission in Würzburg, die MdLs Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen) und Volkmar Halbleib (SPD), beide vertriebenenpolitische Sprecher ihrer Landtagsfraktionen, teil. Ebenfalls nahen der ehemalige Vorsitzende des Stiftungsrates der SKWS, Prof. Dr. Karl Borchardt, und der Vorsitzende des Stiftungsbeirates, Prof. Dr. Arno Herzig, sowie das Vorstandsmitglied Dr. Christian Speer und Maxi-Monika Thürl, ehrenamtliche Mitarbeiterin, an der Veranstaltung teil. Für den Ausrichter nahmen Viola Plump und Ulrich Winkler, die 1. Vorsitzende und das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Fördervereins der SKWS, teil. Die Geschäftsstelle war durch Anja Weismantel und Lisa Haberkern vertreten. Eine Fotogalerie zur Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage. +++ Im Zuge des Empfangs wurde Paul Hansel für seine Verdienste um die Stiftung mit der Gerhart-Hauptmann-Plakette geehrt. Die Laudatio hielt Dr. Christian Speer.
Lesung: Ulrike Draesner, „Die Verwandelten“ (2023)
Termin: Dienstag, 12. März 2024, 19.00 Uhr
Moderation: Patricia Erkenberg (HDO)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
In Kooperation mit: Stiftung Kulturwerk Schlesien
Ausgezeichnet mit dem Spycher: Literaturpreis Leuk, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse
Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht. Eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte als den Dienstherrn, unterwegs durch das zerstörte Deutschland im Sommer 1945. Ein Mädchen in München Solln, geboren in einem Lebensbornheim der SS. Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt. Alle Figuren verbindet ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung. Ein Jahrhundert von Gewalt. Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht? Was ihnen die Sprache nimmt. Was sie für immer verwandelt. Und wie über die unsichtbare Kraft, die verhindert, dass sie daran zerbrechen?
Ulrike Draesner (geb. 1962 in München), wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie den Preis der LiteraTour Nord, den Bayerischen Buchpreis, den Deutschen Preis für Nature Writing, den Ida-Dehmel-Literaturpreis (alle 2020) sowie den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds (2021). „Die Verwandelten“ ist nach „Schwitters“ (2020) und „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ (2014) das dritte Buch Draesners, das sich mit den Themen Flucht und Vertreibung beschäftigt. Von 2015 bis 2017 lehrte sie an der Universität Oxford, seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Ausschreibungen:
Forschungsstipendium der Stiftung Kulturwerk Schlesien
Das Forschungsstipendium der Stiftung Kulturwerk Schlesien kann von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beantragt werden. Es dient der Durchführung eines einzeln zu bearbeitenden Forschungsvorhabens, bevorzugt einer entstehenden akademischen Qualifikationsschrift, aus dem geschichts-, sprach- oder kulturwissenschaftlichen Bereich mit explizitem thematischem Schlesienbezug. Eine institutionelle Anbindung des Antragstellers/der Antragstellerin ist nicht notwendig.
Das Stipendium wird einmalig gewährt und dient der finanziellen Unterstützung eines im Rahmen des Vorhabens notwendigen Forschungsaufenthalts in einer Bibliothek, einem Archiv o. ä.
Dotierung: Einmaliger Förderbetrag: bis zu 1.000,- Euro
Fristen: Bewerbungen werden bis zum 15.5.2024 entgegengenommen.
Vollständige Ausschreibung zum Download
Karin-Biermann-Preis 2024 &
Förderung von Druck- und Übersetzungskosten
Bewerben Sie sich bis zum 15.2.2024
Alle Informationen Vergabeverfahren des Karin-Biermann-Preises für Schlesienforschung finden sie hier und alles Rund um die Bewerbung für die Förderung von Druck- und Übersetzungskosten hier.
Bewerbungsunterlagen
Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung | Druck- und Übersetzungskosten |
Digitaler Volltext | Digitaler Volltext |
Gutachten (falls vorliegend) | Zusammenfassung des Publikationsvorhabens (max. 4.000 Zeichen mit Leerzeichen) |
Lebenslauf | Gutachten (bei Qualifikationsarbeiten) |
verbindlichen Kostenvoranschlag eines Verlages Verlagsvertrags |
Hier finden Sie alle Informationen zu allen Förderformaten der SKWS.
Veranstaltungshinweis
Deutschsprachige Minderheitenpublikationen:
Aus Pflichtgefühl oder aus echtem Bedarf?
Laut einer Leserumfrage im Jahr 2022 haben 58 Prozent der Polen Bücher zu Hause, während weitere 29 Prozent erklären, dass sie kein einziges Buch besitzen. Die von der polnischen Nationalbibliothek in Auftrag gegebene Studie schweigt über die Publikationssprache, aber was würde eine ähnliche Statistik unter den Angehörigen der deutschen Minderheit ergeben? Weiter noch: Wie viel Prozent der Leser dieser Gemeinschaft würden zu einem deutschsprachigen Buch greifen, sei es in einer Buchhandlung oder in einer Bibliothek? Ist es sinnvoll, deutschsprachige Bücher in den Zeiten zu veröffentlichen, wenn es immer schwieriger ist, den Leser zu gewinnen?
Im Jahr 2024 wird der Tag der Muttersprache zum 74. Mal begangen. Aus diesem Anlass haben wir vier Gäste eingeladen, die über deutschsprachige Publikationen von Minderheiteninstitutionen sprechen:
- Adriana Dawid ̶ Professorin an der Universität Oppeln, Historikerin, Forscherin der jüngeren Geschichte Schlesiens;
- Monika Czok, PhD ̶ Assistenzprofessorin am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Oppeln, Germanistin, promoviert in Literaturwissenschaft;
- Dr. Piotr Tarlinski ̶ Direktor der Joseph von Eichendorff Zentralbibliothek, Bischofsvikar für Seelsorge der Nationalen und Ethnischen Minderheiten im Bistum Oppeln;
- Lucjan Dzumla ̶ Generaldirektor des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, im Rahmen dessen die Buchhandlung HAUSbooks funktioniert.
Die Diskussion wird moderiert von Weronika Wiese, der stellvertretenden Direktorin der Öffentlichen Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln für das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen sowie Dr. Michał Matheja, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums der deutschen Minderheit.
Das Treffen findet am Mittwoch, dem 21. Februar 2024, um 17 Uhr in den Räumen des Dokumentations- und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen, in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln statt. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Publikationen des Forschungszentrums der Deutschen Minderheit vorgestellt. Der Eintritt ist frei ̶ wir laden Sie ein!
Das Treffen findet auf Polnisch statt. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir Sie, Ihre Teilnahme zu bestätigen: per E-Mail an cdwbp@cdwbp.opole.pl oder telefonisch unter der Nummer: +48 517 448 045. Weitere Informationen auf der Website: www.cdwbp.opole.pl.
Wichtig! Das Treffen findet im zweiten Stock statt; aufgrund eines Ausfalls ist der Aufzug vorübergehend nicht verfügbar. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.
73. Wangener Gespräche
Wangener Traditionsveranstaltung zur Schlesischen Literatur, Kultur und Kunst vom 13.-15.10.2023
„Was man liebt, kann nie vergehen…“ (Max Herrmann-Neiße: Ewige Heimat)
Programm
Zum Auftakt der Wangener Gespräche wird die Ausstellung „Letzte Generation(en) – Werke von 40 Künstlern und Künstlerinnen aus Schlesien aus 70 Jahren (nach 1945 bis ins 21. Jahrhundert)“ am 13.10. um 15:00 Uhr im Giebelsaal der Badstube (Lange Gasse 13), eröffnet. Am gleichen Ort liest ab 16:30 Uhr der Schriftsteller Harald Gröhler (Berlin) aus seinen essayistisch-biographischen Büchern „Dichter! Dichter! So begegneten sie mir“ und „Kleppermühle“. Um 20:00 Uhr gibt das slowenische A-cappella-Sextett Vokalensemble INGENIUM aus Laibach (Ljubljana) ein Konzert in der Pfarrkirche St. Martin. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Für das INGENIUM-Konzert ist eine Anmeldung notwendig.
Am 14.10. bieten die Wangener Gespräche ein vielfältiges Programm im Weberzunfthaus (Zunftwinkel 2): Dr. Gerhard Schiller und Johannes Rasim auf die Vielfalt der Dialekte in Schlesien zu sprechen (14:30 Uhr). Die polnische Autorin Joanna Mielewczyk-Gawe³ (Laskówka?/Ottobrunn) stellt ihren zweisprachigen Film “Los Schicksal“ vor (15:30 Uhr). In dem Gespräch „Dichter, Künstler, Musiker, Verleger, Dozenten und Lehrer aus Schlesien sowie sonstige „Taugenichtse“ im Schwabenland“, blicken die langjährige Vorsitzende des Wangener Kreises Monika Taubitz (Meersburg) und Johannes Rasim (Werl) auf die Geschichte des Wangener Kreises (17:00 Uhr). Am Abend des 14.10. liest der Schriftsteller und Psychologe Catalin Dorian Florescu (Zürich) um 20:00 Uhr in der Wangener Stadtbücherei im Kornhaus aus seinen Romanen „Zaira“ und „Der Feuerturm“.
Der Höhepunkt der Tagung ist die Verleihung des Eichendorff–Literaturpreises am 15.10. um 11:00 Uhr, ebenfalls in der Stadtbücherei im Kornhaus. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die in Berlin und New York lebende Schriftstellerin Uljana Wolf. Die Laudatio auf Uljana Wolf hält die Lyrikerin und Übersetzerin Dagmara Kraus (Straßburg/Strasbourg). Die Feierstunde wird musikalisch umrahmt durch das “Malinconia-Ensemble” unter der Leitung von Helmut Scheunchen. Prof. Joachim Schall (Violine), Helmut Scheunchen (Violoncello) und Günter Schmidt (Klavier) spielen das 3. Klaviertrio von Hans-Georg Burghardt (1909 Breslau – 1993 Halle).
Alle Veranstaltungen im Rahmen der Wangener Gespräche mit Ausnahme der Mitgliederversammlung sind öffentlich zugänglich. Es werden keine Eintrittsgelder erhoben.
Die Wangener Gespräche werden vom Wangener Kreis Gesellschaft für Literatur und Kunst „Der Osten“ e. V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Wangen und der Stiftung Kulturwerk Schlesien veranstaltet.
„Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden“. Freiheit und Unfreiheit in Mitteleuropa (vom Frühmittelalter bis 1989)
Internationale wissenschaftliche Tagung
[„Nikt nie może być trzymany w niewoli lub poddaństwie”. Wolność i niewola w Europie Środkowej (od wczesnego średniowiecza do 1989 roku)]
Termin: 28.–29. September 2023 (Donnerstag und Freitag)
Tagungsort: Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg (Domerschulstraße 17, Würzburg)
Die Tagung wird unter der Schirmherrschaft von Frau Staatsministerin Ulrike Scharf (Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales), Herrn Generalkonsul Jan M. Malkiewicz (Generalkonsulat der Republik Polen in München) und Herrn Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Stadt Würzburg) veranstaltet.
Veranstalter
- Polnische Historische Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń) – Dr. Renata Skowrońska
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte – Prof. Dr. Helmut Flachenecker, Dr. Lina Schröder
- Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Institut für Geschichte und Archivkunde, Lehrstuhl für Geschichte der skandinavischen Länder sowie Mittel- und Osteuropas – Prof. Dr. Andrzej Radzimiński
- Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie – Prof. Dr. Caspar Ehlers
- Stiftung Kulturwerk Schlesien – Lisa Haberkern M.A.
Die Tagung wird in Verbindung mit dem Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg und dem Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ veranstaltet.
Gefördert durch:
- Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
- Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
CFP: Schlesien-Kolloquium 2023 bis 15.9. verlängert
Begleiten Sie uns virtuell bei der Schlesien-Exkursion 2023 der Freunde und Förderer der Stiftung Kulturwerk Schlesien e. V.
Thema in diesem Jahr: Kirchen, Klöster & mehr – Religiöse Vielfalt in Schlesien
Schlesierin mit Leib und Seele
Irmingard Gattner im 97. Lebensjahr verstorben
(Nachruf aus dem Schlesischen Kulturspiegel, Jahrgang 58, Heft 3/2023, S. 25 f.)
Das langjährige Ehrenmitglied des Vereins der Freunde und Förderer verstarb am 8. März in Ludwigshafen am Rhein. Sie lebte bis kurz vor ihrem Tod in ihrem Haus in Ihringen am Kaiserstuhl.
Irmingard Gattner verfolgte mit wachem Geist alle Geschehnisse in der schlesischen Kulturwelt und war in vielen Organisationen lange Zeit aktives Mitglied. So wurde sie immer von ihrem über Jahrzehnte hinweg gepflegten Netzwerk mit regelmäßigen Telefonaten auf dem Laufenden gehalten und auch oft noch nach ihrem Rat gefragt.
Am 12.9.1926 in Hirschberg im Riesengebirge als erstes Kind ihrer Eltern Reinhold und Martha Bochnig geboren, verlebte Irmingard Gattner eine behütete Kindheit in Hirschberg und Umgebung. Der Vater stammte aus Breslau/Wrocław und die Mutter aus Morgenroth/Chebzie in Oberschlesien. Viele Freundschaften aus dieser Zeit hat sie über Jahrzehnte und Grenzen hinweg aufrechterhalten.
In einem Aufnahmewagen des ZDF hat die Verstorbene 2015 auf dem Freiburger Münsterplatz ein Interview gegeben, aus dem neun Kurzvideos (https://zeitzeugen-portal.de/personen/zeitzeuge/irmingard_gattner/videos/MjzVgQSXZYc) in der Reihe „Gedächtnis der Nation“ entstanden sind, in denen sie auf beeindruckende und eindringliche Weise ihr Erleben vor allem der Jahre 1944–1950 schildert.
In den Gratulationsworten des früheren 1. Vorsitzenden der SKWS und ihres Fördervereins ist auf eindrucksvolle Weise die dann folgende Zeit im Westen geschildert: „Bis 1950 war sie noch mit ihren Eltern in ihrer schönen Heimatstadt. Was zuerst als ein Vorteil erschien, weil die Polen auf die Mitwirkung ihres Vaters beim Vermessungsamt der Stadt nicht verzichten konnten, stellte sich bald als Verlängerung eines leidvollen Schicksals heraus. Erst 1950 kam die Familie nach Südbaden, zurückgeworfen auf Verhältnisse, die die früher Vertriebenen schon bis zu einem gewissen Grad überwunden hatten. Nach Jahren eigener verantwortungsvoller Berufstätigkeit in der Wirtschaft heiratete sie dann den aus Kattowitz/OS stammenden Prof. Dr. Heinrich Gattner, der das Fach Arbeitsmedizin an der Universität Freiburg vertrat. Über viele Jahrzehnte widmete sie sich ehrenamtlich dem Volksbund für deutsche Kriegsgräberfürsorge und betreute im Raum Freiburg die Mitglieder der Gemeinschaft evangelischer Schlesier, denen sie durch ihre künstlerischen Neigungen und Literaturkenntnisse den Verlust der Heimat erleichtern helfen konnte. So blieb es nicht aus, daß sie schließlich auch die Arbeit des Kulturwerkes Schlesien mit regem Interesse fördernd begleitet.“ (Eberhard Günter Schulz, Gratulation zum 80. Geburtstag, Schlesischer Kulturspiegel 41, 2006, S. 45f.)
Die Besucher der Jahrestagungen der SKWS haben sie sicherlich noch von vielen guten Gesprächen und auch mal kontroversen Diskussionen in bester Erinnerung. 2012 zeichnete sie der damalige Vorsitzende Dr. Dietrich Meyer (Herrnhut) für ihr wohlwollendes Mitwirken mit der Gerhart-Hauptmann-Plakette aus.
Ihre Talente auf kommunikativer und künstlerischer Ebene (v. a. Orgelspiel, Gesang, Zeichnen) hätte sie gerne zu ihrem Beruf gemacht, doch dies versagte ihr erst die politische und dann die familiäre Situation. So setzte sie diese zur Freude und zum Wohle vieler Mitglieder der unterschiedlichen Institutionen, in denen sie oft auch in verantwortlicher Rolle tätig war, vielseitig ein.
Am 31. März 2023 haben viele Weggefährten und befreundete Familien sowie mit Nachrufen Ingelore Schmidt, stellvertretend für den Ihringer Kirchenchor, Bernhard Diehl, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Südbaden/Südwürttemberg des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und Viola Plump, 1. Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der SKWS würdig und liebevoll Abschied genommen. Diese Verabschiedungen waren in einen Gottesdienst eingebettet, der ganz nach den Wünschen der Verstorbenen von Pfarrer Sebastian Bernick (Ihringen) und dem aus Görlitz angereisten Generalsuperintendenten i. R. Martin Herche, der auch Vorsitzender der Gemeinschaft evangelischer Schlesier (Hilfskomitee) e. V. ist, ihre Lebensleistung und Persönlichkeit spiegelnd in der evangelischen Kirche Ihringen gehalten wurde.
Die Stiftung Kulturwerk Schlesien, die durch den Vorsitzenden des Vorstands Paul Hansel und Anja Weismantel aus der Würzburger Geschäftsstelle vertreten war, und der Verein der Freunde und Förderer werden Irmingard Gattner für ihre über Jahre hinweg großzügige Unterstützung immer dankbar sein und der Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.
Viola Plump
Forschungsstipendium der Stiftung Kulturwerk Schlesien 2023 geht an Dr. Edyta Gorząd-Biskup
(Universität Breslau/Wrocław)
Stipendium für Recherchen zum Projekt „Karl Schodrok und die Institutionalisierung des schlesischen Kulturlebens in der BRD nach 1945: Erinnerungsräume und Identitätsgestaltung“
Das mit maximal 1.000 € dotierte Forschungsstipendium der Stiftung Kulturwerk Schlesien kann von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beantragt werden und wird, vorbehaltlich des Vorhandenseins der Mittel, einmal jährlich vergeben. Es dient der Durchführung eines einzeln zu bearbeitenden Forschungsvorhabens, bevorzugt einer entstehenden akademischen Qualifikationsschrift, aus dem geschichts-, sprach- oder kulturwissenschaftlichen Bereich mit explizitem thematischem Schlesienbezug.
Aus den Bewerbungen wurden drei Vorhaben in die engere Auswahl genommen, die alle Bewerbungskriterien erfüllten. Bewerbungen die unvollständig waren oder nicht der Themensetzung der Ausschreibung entsprachen, wurden nicht berücksichtigt.
Die Recherche, die Dr. Edyta Gorząd-Biskup mit den Mitteln des Forschungsstipendiums vorantreiben will, leistet einen zentralen Beitrag zur Dokumentation der Gründungsgeschichte des Kulturwerk Schlesien sowie zur Erforschung des schlesischen Kulturlebens und dessen Akteuren und Akteurinnen in Westdeutschland nach 1945. Die Recherche wird sich auch Karl Schodrok/Sczodrok, dem „Gründervater“ des Kulturwerks Schlesien, widmen.
Über den Fortschritt der Forschung Frau Edyta Gorząd-Biskups im Rahmen des Projekts informieren wir Sie im Schlesischen Kulturspiegel sowie Social-Media-Plattformen der SKWS und auf unserer Homepage.
Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933
Kinodokumentarfilm
von Karin Kaper und Dirk Szuszies
Sondervorführung in Bamberg im Odeon Kino
am Dienstag 4.7.23 um 18.30 Uhr
In Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper
In Kooperation mit
der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg K.d.ö.R.
und der Stiftung Kulturwerk Schlesien
JOANNA BATOR liest mit ihrer Übersetzerin Lisa Palmes
Eine Veranstaltung der Reihe OP_BOOKS
- Wann: 30.06.2023, 18:00 Uhr
- Wo: Salon Herz, 5 OG, OP ENHEIM, Plac Solny 4, Wrocław
- Sprache: Deutsch, Polnisch
- Eintritt frei
- Anmeldung bis 29.06.2023: ly/43q8Yev
OP ENHEIM und die Stiftung Kulturwerk Schlesien laden zu einem Autorentreffen mit der Schriftstellerin Joanna Bator ein. Joanna Bator wird gemeinsam mit der Übersetzerin Lisa Palmes Auszüge aus ihrem Buch „Bitternis“ lesen.
Im Rahmen einer zweisprachigen Begegnung und Lesung im OP ENHEIM stellt die niederschlesische Schriftstellerin im Gespräch mit Lisa Palmes die Geschichte einer Frauendynastie aus dem Dorf Unislaw Śląski/ Langwaltersdorf vor, die sich von 1938 bis in die Gegenwart erstreckt. Die fesselnde Handlung von “Bitternis”/“Gorzko, gorzko“ spielt im Kreis Waldenburg/Wałbrzych, aus dem die Autorin stammt und den sie ihren Leserinnen und Lesern bereits in ihren früheren Werken in all seiner Komplexität vorgestellt hat. Der Roman erzählt die Geschichte von Bertas unglücklicher Liebe und den Folgen dieses von ihr erlebten Leids, die sich auf die nächsten Generationen der Familie auswirken.
Joanna Bator – eine der bedeutendsten polnischen Schriftstellerinnen, Kulturexpertin, Feministin und Publizistin. Autorin von Bestsellern, die in viele Sprachen übersetzt wurden, darunter der verfilmte Romane „Ciemno, prawie noc“ (Dunkelheit, fast Nacht) sowie „Gorzko, gorzko“ (Bitternis), die von Hunderttausenden Lesern geschätzt werden. Ausgezeichnet mit renommierten Preisen, darunter der Nike-Literaturpreis (2013), der Herman-Hesse-Preis (2018) und der Eichendorff-Literaturpreis (2022). Sie ist Liebhaberin der japanischen Kultur und Reisende.
Lisa Palmes ist Germanistin, Polonistin sowie eine Sprach- und Kulturvermittlerin und Übersetzerin polnischer Literatur, u. a. von Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Sie ist Absolventin der Humboldt-Universität in Berlin und der Universität Warschau, Preisträgerin des Karl-Dedecius-Preises für deutsche Übersetzer polnischer Literatur (2017) – zusammen mit Eliza Borg – und des Riesengebirgs-Literaturpreises (2019), mit dem sie für die Übersetzungen von Büchern Filip Springers ausgezeichnet wurde.
Das Buch „Gorzko, gorzko“ (ISBN: 978-83-240-6103-7) wird im Oktober 2023 auf Deutsch unter dem Titel „Bitternis“ (ISBN: 978-3-518-43131-3) im Suhrkamp Verlag erscheinen. Das Buch ist dem polnischen Publikum bereits bekannt und wird in Deutschland nach der Veröffentlichung der Übersetzungen von „Sandberg“, „Dunkel, fast Nacht“ und „Wolkenfern“ sehnlichst erwartet.
Während des Treffens wird es möglich sein, die polnischen und deutschen Ausgaben der Bücher zu erwerben und ein Autogramm zu erhalten. Im Anschluss an die Lesung laden wir Sie zu einem kleinen Empfang ein.
Organisatoren: OP ENHEIM, Stiftung Kulturwerk Schlesien
Partner: Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz/ Niemiecko-Polska Fundacja Ochrony Zabytków Kultury, Tajne Komplety
Stiftungsbeirat Prof. Dr. hab. Krzysztof Ruchniewicz ( Uniwersität Breslau/Wrocław) wurde mit dem 22. Viadrina-Preis geehrt
Karin Biermann Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien im Jahr 2023 geht an Dr. hab Adriana Dawid
Der Historikerin von der Universität Oppeln wird für ihre Habilitationsschrift „Fremd im eigenen Land“ ausgezeichnet.
„Fremd im eigenen Land: prodeutsche Einstellungen von Bewohnern der Wojewodschaft Oppeln und die Reaktion der Machtorgane (1950-1956)“ lautet der volle Titel der Habilitationsschrift Adriana Dawids. Das Werk, für das die Historikerin durch die Jury ausgezeichnet wird, besticht durch ein innovatives Forschungsdesign und intensive Archivarbeit. Die Arbeit ist für die lokale Bevölkerung des Oppelner Schlesiens aber auch darüber hinaus von hoher Relevanz. Adriana Dawid leistet mit „Fremd im eigenen Land“ einen wichtigen Beitrag zu einer international geführten Debatte.
In die Endauswahl der Jury, die durch den Historiker Prof. Dr. Roland Gehrke (Universität Stuttgart), den Germanisten Dr. Tomasz Jabłecki (Universität Breslau/Wrocław) und den Historiker Dr. Bernard Linek (Schlesisches Institut Oppeln/Opole) besetzt ist, schafften es drei der sieben vorliegenden Arbeiten. Neben der prämierten Veröffentlichung fanden sich die Dissertationen „Priesterschaft des heiligen Merkur“ von Anka Steffen und „Das Oppelner Schlesien – Die Region, ihre Bewohner und ihre Identität in wissenschaftlichen und publizistischen Diskursen“ von Monika Czok in der engeren Wahl. Auch hierbei handelt es sich nach Einschätzung der Jury um preiswürdige Arbeiten.
Im Rahmen der Jahrestagung der Stiftung Kulturwerk Schlesien (9.-12.6.2032) können Sie den Karin Biermann-Preisträgerin am 10.6.2023 um 19:30 im Riesengebirgsmuseum in Hirschberg/Jelenia Góra live erleben oder dem Vortrag via Zoom verfolgen.
Der Karin Biermann Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien wird nach Willen der Stifterin an Autorinnen und Autoren herausragender Qualifikationsarbeiten mit Schlesienbezug vergeben. Bisher wurden Prof. Dr. Dr. Ralph Wrobel (Westsächsische Hochschule Zwickau) und Dr. Mirosław Węcki (Schlesische Universität in Kattowitz/Katowice) ausgezeichnet.
Adriana Dawid (2021): Fremd im eigenen Land: prodeutsche Einstellungen von Bewohnern der Wojewodschaft Oppeln und die Reaktionen der Machtorgane (1950-1956). Forschungszentrum der Deutschen Minderheit, Opole, 688 S., Übersetzung: Jens Boysen, ISBN: 9788395998461
SKWS-Jahrestagung 2023: Das Riesengebirge als Kultur- und Wirtschaftsraum
2023 dreht sich die Jahrestagung der SKWS um das Riesengebirge. Die Themen sind vielfältig von Glas über Eisenbahnbau und Baukultur bis hin zu Religion und Literatur ist alles dabei. Alle Informationen und das Anmeldeformular finden Sie hier.
Vortrag: Schlesien und die Päpste im Mittelalter. Stand und Perspektiven
Mit Phillipp Wollmann
Freitag, 5.5.2023, Beginn:18:30,
Toscanasaal, Residenz Würzburg, Residenzpl. 2, 97070 Würzburg
Die Stiftung Kulturwerk Schlesien lädt gemeinsam mit der Polnischen Historischen Mission an der Universität Würzburg zu einem Vortrag mit Dr. Phillipp Wollmann (Monumenta Germaniae Historica, München) ein. Herr Wollmann hat seine Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Historische Grundwissenschaften, Papstgeschichte und der Geschichte des Bistums Augsburg im Mittelalter. Am 5.5.2023 wird er im Toscanasaal der Würzburger Residenz zum Thema „Schlesien und die Päpste im Mittelalter. Stand und Perspektiven“ referieren. Vorstellen und einführen wird Prof. Dr. Karl Borchardt, scheidender Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Kulturwerk Schlesien.
Zum Inhalt des Vortrags: Obwohl die mittelalterlichen Päpste niemals persönlich nach Schlesien reisten, traten sie auf unterschiedliche Weise mit dieser Region in Kontakt. Dabei sind die Quellen, die sich im schlesischen Urkundenbuch oder in den oberschlesischen Regesten, vor allem aber an der Kurie selbst finden, wesentlich mehr als nur Zeugnisse zur Kirchengeschichte.
Sie bieten in besonderer Weise Einblick in die Alltags-, Frömmigkeits-,
Kultur- und Rechtsgeschichte. Diese Breite in der Beschäftigung mit den kurialen Quellen soll anhand verschiedener Beispiele vorgestellt und zur Auseinandersetzung damit angeregt werden.
Wir bitten Sie folgendes zu beachten: Der Aufzug in der Residenz ist derzeit außer Betrieb. Ein barrierefreier Zugang zum Toscanasaal ist daher nicht vorhanden.
Bilder:
Urkunde: Národní archiv Benediktini-klášter Břevnov, Praha Benediktinské arciopatství sv. Vojtěcha a sv. Markéty v Břevnově (0993-1948) 15, in: Monasterium.net, URL </mom/CZ-NA/RBB/15/charter>, accessed at 2023-04-03
Herr Wollmann: © Monumenta Germaniae Historica
Ausschreibung:
Forschungsstipendium der Stiftung Kulturwerk Schlesien
- A) Kriterien und Antrag: Art und Umfang der Förderung
Das Forschungsstipendium der Stiftung Kulturwerk Schlesien kann von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beantragt werden. Es dient der Durchführung eines einzeln zu bearbeitenden Forschungsvorhabens, bevorzugt einer entstehenden akademischen Qualifikationsschrift, aus dem geschichts-, sprach- oder kulturwissenschaftlichen Bereich mit explizitem thematischem Schlesienbezug. Eine institutionelle Anbindung des Antragstellers/der Antragstellerin ist nicht notwendig.
Das Stipendium wird einmalig gewährt und dient der finanziellen Unterstützung eines im Rahmen des Vorhabens notwendigen Forschungsaufenthalts in einer Bibliothek, einem Archiv o. ä.
Die Gewährung des Forschungsstipendiums der Stiftung Kulturwerk Schlesien hat in einer Veröffentlichung Erwähnung zu finden, und die Stiftung Kulturwerk Schlesien erhält ein Belegexemplar von Arbeiten, die auf der Grundlage der geförderten Forschung entstanden sind.
- B) Antragsunterlagen
Der Antrag auf Gewährung des Forschungsstipendiums ist in deutscher oder englischer Sprache einzureichen unter info@kulturwerk-schlesien.de. Dem Antrag sind folgende Unterlagen beizufügen:
Beschreibung des Vorhabens (max. 5 Seiten zzgl. Quellen- und Literaturverzeichnis)
Zeitplan, ggf. mit Reiseplan (präzise Benennung der Ziele, die für die Erstellung der Forschungsarbeit notwendig sind) und zugehöriger Kostenkalkulation (Hin-/Rückreise, Unterkunft, Sachkosten: z. B. Fotokopien, Verfilmung von Archivmaterial etc.)
Tabellarischer Lebenslauf mit Publikationsverzeichnis
Akademische Zeugnisse (B.A., M.A., Magister, ggf. Promotion oder Habilitation)
Empfehlungsschreiben eines wissenschaftlichen Betreuers (max. 2 Seiten)
- C) Dotierung:
Einmaliger Förderbetrag: bis zu 1.000,- Euro
- D) Fristen:
Bewerbungen werden bis zum 15.5.2023 entgegengenommen.
- E) Zusätzliche Hinweise:
Ihre Daten werden für die Bearbeitung Ihres Antrags durch die Stiftung Kulturwerk Schlesien gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben.
Die Stiftung Kulturwerk Schlesien erteilt Ihnen jederzeit gerne Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten. Personenbezogene Daten können auf Wunsch geändert bzw. gelöscht werden.
Für weitere Fragen zum Stipendium bzw. zu Ihrem Antrag steht Ihnen die Geschäftsstelle der Stiftung Kulturwerk Schlesien gerne zur Verfügung.
Buchvorstellung von Karolina Kuszyk
„In den Häusern der Anderen“
https://www.kulturforum.info/de/termine/veranstaltungen/1024169-in-den-haeusern-der-anderen
Etwa zehn Millionen Deutsche flohen am Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Neumark und Ostpreußen. Häuser, Fabriken, Kirchen, Möbel, Küchengeräte, Kleidung, Bilder und vieles mehr ließen sie zurück in den Gebieten östlich der Oder und Neiße. Karolina Kuszyk, Jahrgang 1977, Nachgeborene von polnischen Umsiedlern im niederschlesischen Liegnitz/Legnica, spürt dem ehemals Deutschen nach. Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt sie von den Hinterlassenschaften der ehemaligen Feinde und den Versuchen der polnischen Bevölkerung darin heimisch zu werden. Unvoreingenommen fügt sie der deutsch-polnischen Geschichte ein neues Kapitel dazu, das für die Gegenwart von großer Relevanz ist.
Das Gespräch mit Karolina Kuszyk moderieren Stefanie Böhm von der Akademie Frankenwarte und Lisa Haberkern von der Stiftung Kulturwerk Schlesien.
Karolina Kuszyk, geboren 1977 in Liegnitz/Legnica, lebt in Berlin und Niederschlesien und arbeitet als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte, u.a. an der Viadrina. Sie verfasste Beiträge u.a. für Zeit Online, Deutschlandradio Kultur und Funkhaus Europa und übersetzte u.a. Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink ins Polnische. In den Häusern der anderen wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet und regte in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit dem deutschen Erbe an.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit der Stiftung Kulturwerk Schlesien, der Akademie Frankenwarte und der Ackermann-Gemeinde Würzburg
Um Anmeldung wird gebeten.
Weiterer Termin
Dienstag, 28. März 2023
Haus Schlesien Königswinter
weitere Informationen
Buchtipp
Kuszyk, Karolina: In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Übersetzung von Bernhard Hartmann; Berlin, Oktober 2022 in der Reihe Politik/Zeitgeschichte
Hardcover, 12,5 x 20,5 cm, ca. 400 Seiten, ca. 20 s/w-Abbildungen
25,– Euro | ISBN: 978-3-96289-146-6
Call for Applications
Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien 2023
Auch 2023 wird die SKWS den „Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung der Stif-tung Kulturwerk Schlesien“ vergeben. Der Karin-Biermann-Preis ist mit 1.000,00 Euro dotiert.
• Der Preis wird als Auszeichnung akademischer Qualifikationsarbeiten gewährt, in de-nen ein schlesisches Thema oder ein Schlesien explizit mitbehandelndes Thema bear-beitet wird.
• Mit dem Preis können Abschlussarbeiten ausgezeichnet werden, denen eine über-durchschnittliche Gesamtleistung attestiert wurde.
• In Frage kommen Arbeiten, die in deutscher oder englischer Sprache abgefasst sind. Bei Arbeiten, die in anderen Sprachen verfasst sind, ist eine Auszeichnung möglich, falls eine Übersetzung ins Deutsche entweder vorliegt oder zumindest geplant ist.
Über die Vergabe entscheidet eine vom Stiftungsvorstand berufene und aus drei ausgewiese-nen Wissenschaftlern bestehende Jury.
Mit der Zuerkennung des Preises verpflichtet sich der Preisträger oder die Preisträgerin, auf die Förderung durch den „Karin-Biermann-Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kultur-werk Schlesien“ an geeigneter Stelle, wenn möglich in der Veröffentlichung selbst, hinzuwei-sen. Die Stiftung Kulturwerk Schlesien darf auf ihren medialen Plattformen und gegenüber Dritten mit der Förderung der Publikation für sich werben. Der Preis wird in einem feierlichen Rahmen verliehen, in dessen Verlauf der Preisträger seine Arbeit vorstellt.
Bewerbungen, gern auch von Autorinnen und Autoren selbst, oder Hinweise auf Ar-beiten, die hierfür in Frage kommen, erbitten wir unter info@kulturwerk-schlesien.de, Stichwort „Karin-Biermann-Preis 2023“ oder auf dem Postweg an Stiftung Kulturwerk Schlesien, Kardinal-Döpfner-Platz 1, 97070 Würzburg. Bewerbungsschluss: 15.2.2023
JAHRBUCH
für SCHLESISCHE Kultur und Geschiche
BAND 59/60 • 2018/2019
ISBN: 978-3-7686-3518-9
Festakt anlässlich des 70. Gründungsjubiläums des Kulturwerks Schlesien
Am 22.10.2022 lud die SKWS zum Geburtstag. Hier einige Eindrücke vom Festakt im Ratssaal des Würzburger Rathauses. Herzlichen Dank an alle, die mit uns feierten, an alle, die uns unterstützen und an alle, die sich mit uns freuen. Bilder: Nicole Köberle
1. Vorsitzende der Freunde und Förderer der SKWS, Viola Plump, Hermann Spang, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Wangener Kreises und Leiter des Amtes für Kultur und Sport der Stadt Wangen/Allgäu, Nicola Remig, Leiterin des Dokumentations- und Informationszentrums des Hauses Schlesien und Sylvia Stierstorfer, MdL, Beautragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene
vlnr: MdB Andrew Ullmann, Lisa Haberkern (Geschäftsführerin der SKWS), Dr. Ulrich Schmilewski (ehemaliger Geschäftsführer der SKWS), Prof. Dr. Arno Herzig (Vorsitzender des Stiftungsbeirates der SKWS), Sylvia Stierstorfer, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Kerstin Celina, MdL, Paul Hansel (Vorstandsvorsitzender der SKWS), Anja Weismantel (Sekretärin der SKWS) und Viola Plump (1. Vorsitzende der Freunde und Förderer der SKWS)
1. Vorsitzende der Freunde und Förderer der SKWS, Viola Plump, Hermann Spang, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Wangener Kreises und Leiter des Amtes für Kultur und Sport der Stadt Wangen/Allgäu, Nicola Remig, Leiterin des Dokumentations- und Informationszentrums des Hauses Schlesien und Sylvia Stierstorfer, MdL, Beautragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene
vlnr: MdB Andrew Ullmann, Lisa Haberkern (Geschäftsführerin der SKWS), Dr. Ulrich Schmilewski (ehemaliger Geschäftsführer der SKWS), Prof. Dr. Arno Herzig (Vorsitzender des Stiftungsbeirates der SKWS), Sylvia Stierstorfer, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Kerstin Celina, MdL, Paul Hansel (Vorstandsvorsitzender der SKWS), Anja Weismantel (Sekretärin der SKWS) und Viola Plump (1. Vorsitzende der Freunde und Förderer der SKWS)
Sondervorführung: Aber das Leben geht weiter
Bewegender Dokumentarfilm über Flucht und Vertreibung
23.10.2022 11:00 Uhr – Kino Central – Eintritt frei
Anlässlich des 70-jährigen Gründungsjubiläums des Kulturwerks Schlesien zeigen wir am Sonntag, 23.10.22 um 11 Uhr den Dokumentarfilm „Aber das Leben geht weiter“ bei freiem Eintritt im Central Bürgerbräu (Frankfurter Str. 87, Würzburg) in Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper.
Der bewegende Film über Vertreibung und Verlust der Heimat erzählt aus dem Blickwinkel persönlich betroffener Frauen. Die Regieführenden berücksichtigten nicht nur die erschütternden Vorkommnisse in den Kriegswirren bis zur endgültigen Vertreibung der deutschen Familie aus ihrem niederschlesischen Dorf Niederlinde (polnisch: Platerowo) im Sommer 1946. Ebenso wirft er ein Licht auf die Entwicklungen der Nachkriegszeit sowie spätere Jahrzehnte bis heute. Die Protagonistinnen sind je drei polnische und drei deutsche Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Art kreuzte. Hiermit setzt der Film bewusst und persönlich ein Zeichen der Annäherung in Bezug auf das Thema Flucht und Vertreibung.
Das Kulturwerk Schlesien ist eine Stiftung, die seit 1952 Kultur und Geschichte der europäischen Region Schlesiens in Deutschland, Polen und Tschechien mit Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewahrt, vermittelt und fördert. 2022 feiert die Stiftung mit Sitz in Würzburg ihr 70. Gründungsjubiläum und lädt aus diesem Anlass ins Kino ein.
Reservieren Sie die kostenfreien Tickets online unter https://www.central-bb.de/programm/ oder telefonisch unter (0931) 780 110 57.
72. Wangener Gespräche
Vom 22. – 25.9.2022 finden die Wangener Gespräche statt. Finden Sie hier das Programm zum diesjährigen Ausgabe des Literaturfestes.
Der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Kulturwerk Schlesien wird am 25.9.2022 den Eichendorff-Literaturpreis im Rahmen der Feierstunde an Joanna Bator überreichen, die die Jury in diesem Jahr auszeichnet.
Multiplikatorenseminar im HAUS SCHLESIEN
Vom 29. – 30. Juni hatte die Geschäftsführerin der SKWS die Ehre, an einem Mulitplikatorenseminar von HAUS SCHLESIEN teilzunehmen. Lesen Sie hier einen Bericht über die wegweisende Veranstaltung von Adam Wojtala (HAUS SCHLESIEN)
„Eine verbindende Plattform im Bereich der musealen Arbeit in Schlesien rund um die Region fehlt, das Seminar bei euch war daher VON UNSCHÄTZBAREN WERT“. So lautete die zusammenfassende Aussage eines der polnischen Teilnehmer des Multiplikatorenseminars, das vom 28. Juni bis 1. Juli 2022 im HAUS SCHLESIEN stattgefunden hat. Vertreter schlesischer Institutionen (Museum des Lebuser Landes in Grünberg, Porzellanmuseum Waldenburg, Kreismuseum Neisse, Stadtmuseum Breslau, Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen, Oppeln, und Historisches Institut der Universität Breslau) absolvierten ein informatives Programm und knüpften viele Kontakte.
Zwei Exkursionen führten die Teilnehmer in die neue Dauerausstellung „Schauplatz Petersberg“ sowie zum Haus der Geschichte in Bonn. Dort setzten sie sich mit modernen Ausstellungskonzepten und Vermittlungsformen auseinander. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete ein Workshop, an dem sie sich mit deutschen Kolleginnen und Kollegen von der Martin-Opitz-Bibliothek (Herne), dem Oberschlesischen Landesmuseum (Ratingen), der Stiftung Kulturwerk Schlesien (Würzburg) und des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn über deren Projekte austauschten. Ziel der Veranstaltung war die gegenseitige Vorstellung der eigenen Tätigkeitsfelder und eine Auseinandersetzung mit ihren Schwerpunktthemen rund um die Geschichte und Kultur Schlesiens.
Für die Teilnehmenden war der Austausch nicht nur interessant, sondern auch enorm wichtig, da der übliche Arbeitsalltag wenig Raum für einen Dialog dieser Art lässt. Die einzelnen Präsentationen und Projektvorstellungen boten eine sehr effiziente Möglichkeit, das Arbeitsspektrum der deutschen und polnischen Kollegen kennenzulernen und führten darüber hinaus zum Kontaktknüpfen, was außerhalb dieses Seminars in dieser Art nur selten zustande kommt. Es wurden Absprachen zu gemeinsamen Projektideen getroffen, die in der Zukunft auch hoffentlich verwirklicht werden.
Gekrönt wurde das Seminar durch die Teilnahme an der feierlichen Eröffnung der neuen Dauerausstellung im HAUS SCHLESIEN, die von den Teilnehmenden ausschließlich positiv bewertet wurde und als vorzügliches Beispiel für eine moderne museale Vermittlung von Inhalten zur Kultur und Geschichte Schlesiens betrachtet wurde. Die gesamte Veranstaltung war nur dank der finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat möglich.
Das HAUS SCHLESIEN wird auch in Zukunft ein Ort des Zusammentreffens von Multiplikatoren und Kuratoren bleiben und als Forum der Kontaktknüpfung und des Austauschs auf einer bilateralen Ebene hervortreten, denn Maßnahmen zur Völkerverständigung und binationaler Arbeit gehören fest zum Tätigkeitsspektrum der Einrichtung. Vor allem in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit, aber auch im Hinblick auf das schwindende Interesse an schlesischen Themen in Deutschland ist es enorm wichtig, den Seminarbetrieb im HAUS SCHLESIEN auf verständigungspolitischer Ebene weiter auszubauen und gleichgesinnte Menschen zusammenzubringen. Wir werden daher die Arbeit an neuen Veranstaltungsformaten weiterhin intensivieren.
Adam Wojtala
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Interview mit Prof. Dr. Peter-Christoph Strom
Am 22.9.2022 traf Lisa Haberkern Prof. Dr. Peter-Christian Storm (*1936) in seiner Wangener Heimat zum Gespräch. Der Jurist nimmt uns mit auf eine Reise durch seine Biografie, die unter anderem nach Schreiberhau führt und auf das Leben und Werk seiner Mutter, der Schriftstellerin Ruth Storm eingeht.
Hier einige Angaben zu erwähnter Literatur und Orten: Ruth Storm (1983): Ich schrieb es auf: das letzte Jahr in Schreiberhau. Würzburg: Bergstadtverlag Korn
Ruth Storm (2005): Unter neuen Dächern: Roman einer Wohnsiedlung. Würzburg: Bergstadtverlag Korn
Renata Dampc-Jarosz (2021): Hinter dem gläsernen Berg: (Re-)Konstruktion der Heimat im Prosawerk von Ruth Storm. Göttingen: V & R unipress
Eichendorff-Museum Wangen i. Allgäu:
Gustav-Freytag-Museum und -Archiv:
Neue Forschungsstelle
„Kultur und Erinnerung. Heimatvertriebene und Aussiedler in Bayern“
wurde in Regensburg vorgestellt – SKWS-Vorstandsvorsitzender hielt Grußwort
Millionen Heimatvertriebener und Aussiedler fanden nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern eine neue Heimat. Oft unerkannt, beeinflussten sie Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Alltag im Freistaat, gleichzeitig haben später viele Vertriebene als Brückenbauer in ihre alte Heimat gewirkt. Aspekte die-ser kulturellen Integration und des Identitätswandels in Bayern untersucht seit Sommer 2022 die neu eingerichtete Forschungsstelle „Kultur und Erinnerung. Heimatvertriebene und Aussiedler in Bayern“. Einzelheiten erläuterten die Verantwortlichen am Freitag, 22. Juli 2022, in einem Pressegespräch am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg.
Von links: Prof. Dr. Katrin Boeckh, IOS – Josef Zellmeier, MdL, LM der Karpatendeutschen (Slowakei) – Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, IOS -Sylvia Stierstorfer, MdL, Beauftragte der Bayerischen – Paul Hansel, Bund der Vertriebenen/Stiftung Kulturwerk Schlesien – Bild: IOS/Kordas
Einladung:
6. Internationale Tagung für Regionalforscher, Historiker, Ortschronisten und Genealogen insbesondere beiderseits des Bobertales in Niederschlesien
29.– 30.09.2022
Einladung:
Heimatgeschichtliches Wochenende des Arbeitskreises Landeshut
„Begegnung mit dem ‚stillen Riesengebirgsosten‘“
01.10. – 03.10.2022
Iris Wolff – Eichendorff-Literaturpreisträgerin 2021 – liest am 19.7.2022 im Würzburger Burkardushaus aus „Die Unschärfe der Welt“ Eintritt frei
Treffen Sie die Erfolgsautorin am 19.7.2022 in Unterfranken
In Zusammenarbeit mit dem Haus des Deutschen Ostens München und der Ackermann Gemeinde Würzburg veranstaltet die Stiftung Kulturwerk Schlesien am 19.7.2022 um 19:00 Uhr eine Lesung mit Iris Wolff. Die Veranstaltung findet im Burkardushaus, Am Bruderhof 1, in der Würzburger Innenstadt statt.
Die Jury des Eichendorff-Literaturpreises, der vom Wangener Kreis – Gesellschaft für Literatur und Kunst „Der Osten“ e. V. vergeben und durch die Stiftung Kulturwerk Schlesien finanziert wird, befand, dass Iris Wolff in ihren Romanen schreibend die Erinnerungsorte ihrer siebenbürgischen und banater Heimat, Gebiete im heutigen Rumänien, mit einer kulturgeschichtlich und politisch wechselvollen Geschichte betritt.
Ihre Figuren werden immer wieder vor die Aufgabe gestellt, sich neu zu beheimaten, ihre Erinnerungswahrheiten mit den politischen Gegebenheiten abzugleichen – dabei bleibt eine gewisse Deutungsoffenheit. In der Natur, in Familienstrukturen, Ideen und Büchern finden sie Halt und Neuorientierung.
Iris Wolff beschreibt detailreich ausschmückend Natur und Landschaft, die immer auch seelische Landschaften ihrer Figuren sind, dabei fließen Vergangenheit und Gegenwart wie in einem Langgedicht zu einem breiten Strom zusammen.
Erleben Sie die FuF-Exkursion 2022 „Schlösser und Gärten“ auf in Videos, Bildern und zum anhören nach!
Karin Biermann-Preis für Schlesienforschung geht 2022 an Dr. Mirosław Węcki
Bei der Arbeit Węckis handelt es sich um die Übersetzung seiner 2014 unter dem Titel „Fritz Bracht (1899 – 1945) nazistowski zarza̧dca Gó rnego Ś la̧ska w latach II wojny ś wiatowej“ erschienen ist. Die Jury urteilte, dass Węcki mit der klassischen politischen Biografie einen wichtigen Forschungsbeitrag leistet. Der Schwerpunkt liegt auf einer Täterbiografie aus
der zweiten Reihe der NS–Politiker und –Funktionäre. Hiermit schließt er eine Forschungslücke und legt die erste Monografie dieser Art für Schlesien vor – ein vergleichbares Werk, das sich mit Karl Hanke, dem Gauleiter Schlesiens, beschäftigt, liegt beispielsweise noch nicht vor.
Positiv hervorzuheben ist des Weiteren die intensive Archivarbeit, die sich auch im Abdruck
neu erschlossener Archivalien widerspiegelt.
Im Rahmen der Jahrestagung der Stiftung Kulturwerk Schlesien können Sie den Karin Biermann–Preisträger am 18.6.2022 um 19:30 im evangelischen Bildungszentrum in Bad
Alexandersbad sowie via Zoom live erleben.
Der Karin Biermann Preis für Schlesienforschung der Stiftung Kulturwerk Schlesien wird nach
Willen der Stifterin an Autorinnen und Autoren herausragender Qualifikationsarbeiten mit
Schlesienbezug vergeben. Erster Preisträger ist Prof. Dr. Dr. Ralph Wrobel, der für seine Dissertation „Das Pauliner Eremitenkloster zur Heiligen Dreifaltigkeit in Wiese“ im Fach Geschichte.
Mirosław Węcki: Fritz Bracht – Gauleiter von Oberschlesien. Biographie. Dissertation. Uniwersytet
Śląski, Paderborn. 634 S., 78,00 Euro, ISBN: 9783657707133 (Festeinband), 978–3–657–70713–3 (E–
Book). Übersetzer: David Skrabania
SKWS-Jahrestagung: Jetzt anmelden!
Sollten Sie persönlich anreisen wird um Anmeldung wird bis zum 15.5. gebeten.
Es ist uns eine Freude, Sie zur diesjährigen Jahrestagung der SKWS einzuladen. Im Jahr unseres 70. Gründungsjubiläums tagen wir unter der Überschrift „Schlesier weltweit“ und würden uns freuen, möglichst viele von Ihnen persönlich begrüßen zu dürfen.
Obwohl wir in diesem Jahr in Präsenz in Bad Alexandersbad tagen, haben wir uns dazu entschlossen, die Veranstaltung grundsätzlich in einer hybriden Form durchzuführen. Daher können Sie sich sowohl zu der Stiftungsbeiratssitzung als auch zu den Tagungsbeiträgen via Zoom zuschalten. Hierbei ist zu beachten, dass Sie sich im Vorfeld für die Teilnahme an der Zoom-Sitzung mit dem jeweiligen Link anmelden müssen, den Sie der Einladung zur Sitzung und dem Programm entnehmen können. Sollten sich in diesem Zusammenhang Fragen ergeben, helfen wir Ihnen gerne weiter.
FuF-Exkursion 2022: Ein kleiner Vorgeschmack
Im April 2022 war Viola Plump, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Fördervereins und Organisatorin der FuF-Exkursionen in Schlesien, um die letzten Pläne für die diesjährige Fahrt unter der Überschrift „Schlösser & Gärten – Schlesische Perlen in altem und neuem Glanz“ festzuzurren. Für die Fahrt vom 19.6. – 27.6.2022 sind bereits alle Plätze vergeben. Sollten Sie sich für die zukünftigen Fahrten interessieren informieren wir Sie hierüber gerne frühzeitig. Bitte lassen Sie uns zu diesem Zweck einfach Ihre Kontaktdaten zukommen.
Sondervorführung: Alois Nebel
Termine:
6.5.: München,
7.5.: Hof,
8.5.: Würzburg
Verfilmte Graphic Novel von
Regisseurs Tomáš Luňák
Der prämierte Film auf Grundlage der Comics von Jaroslav Rudiš und Jaromír Švejdík nimmt das Publikum mit ins Sudetenland, in den tschechisch-polnischen Grenzraum, genauer in das Altvatergebirge. Durch die Augen des Fahrdienstleiters Alois Nebel, der seinen Dienst am Bahnhof Bílý Potok/Weißbach verrichtet, lernen die Kinobesucher die Region und ihre komplexe Geschichte nach Ende des Zweiten Weltkriegs kennen.
Die Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und die Stiftung Kulturwerk Schlesien wollen mit dem Film einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Geschichte Mittel- und Osteuropas, im speziellen dem Gebiet Sudetenschlesiens leisten. Der Blick auf das Altvatergebirge, das in Deutschland wenig bekannt ist, lädt auch aufgrund seiner Machart dazu ein, sich dem Thema Krieg und Nachkrieg zu widmen. Im Nachgang zur Filmvorführung wird Dr. Jiří Němec von der Masaryk-Universität im Tschechischen Brünn Fragen zum Thema beantworten.6.5.2022 um 18:00 Uhr im Sudetendeutschen Haus in München.
- 7.5.2022 um 18:00 in Hof im Central-Kino
im Rahmender Deutsch-Tschechischen Freundschaftstage 2022 in Hof – gefördert von der Europäischen Union aus Mitteln des Förderprogramms ETZ Freistaat Bayern – Tschechische Republik durch die Euregio Egrensis
- 8.5.2022 um 11:00 Uhr im Kino Central im Bürgerbräu in Würzburg. Tickets können Sie unter https://www.central-bb.de/programm/ oder telefonisch unter: (0931) 780 110 57
Joanna Bator wird mit dem Eichendorff-Literaturpreis 2022 ausgezeichnet
Das sagt die Jury:
Joanna Bator umkreist in ihrem erzählerischen Werk auf subtile, oft tragisch-komische Weise ihren Geburtsort Wałbrzych – das ehemalige niederschlesische Waldenburg – mit seinen vormals deutschen und heute polnischen Bewohnerinnen und Bewohnern. Vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung vom 2. Weltkrieg bis zur Gegenwart schildert sie fantasievoll die Lebenswirklichkeit der Menschen an einem eher düsteren Ort.
Der Autorin gelingt es, durch ihre opulente, auch mystisch anmutende Sprache bei den Lesenden ein Miterleben und Mitleiden mit ihren Figuren hervorzurufen, die sich teils mutig zeigen und den Sprung in die Welt wagen oder aber sich der Realität durch Erinnerungen, Verklärung der Vergangenheit oder Zukunftsträumen zu entziehen suchen.
Uzasadnienie werdyktu Jury:
Joanna Bator przedstawia w swej prozatorskiej twórczości, w subtelnej, ale też często tragikomicznej manierze, niegdysiejszy dolnośląski Wałbrzych wraz z jego dawnymi niemieckimi i dzisiejszymi, polskimi mieszkańcami. Począwszy od historycznych wydarzeń drugiej wojny światowej aż po współczesność, tworzy autorka fantazyjny portret życiowej rzeczywistości ludzi, przebywających w miejscu raczej dość ponurym. Udaje się jej za pomocą bogatego, mającego także mistyczny wydźwięk języka, wytworzyć w czytelniku duchowy stan współprzeżywania i współcierpienia z przedstawianymi postaciami, które po części okazują się na tyle odważne, by zaryzykować skok w świat, albo usiłują odciąć się od rzeczywistości poprzez wspomnienia, wybielanie przeszłości lub przez marzenia o przyszłości.
Bilder: © Suhrkamp
Wir sagen herzlichen Glückwunsch!
7 x Stryi zum 70.
Jubiläumsverlosung des Vereins der Freunde und Förderer der Stiftung Kulturwerk Schlesien
Der Verein der Freunde und Förderer der Stiftung Kulturwerk Schlesien veranstaltet anlässlich des 70. Gründungsjubiläums des Kulturwerk Schlesien eine Gemäldeverlosung unter allen Spendenden die 7.000 Euro oder mehr (vier Öl-Gemälde) beziehungsweise 700 Euro oder mehr (drei Kunstblätter) an die Stiftung Kulturwerk Schlesien richten. Der Verein erhebt eine Losgebühr von 7 Euro. Die Verlosung wird im Rahmen des Festaktes am 22.10.2022 in Würzburg Stattfinden.
Bitte richten Sie Ihre Spende an die Stiftung Kulturwerk Schlesien:
- Deutsche Bank : DE34 7907 0016 0023 6000 00 –
- Sparkasse Mainfranken: DE90 7905 0000 0049 1452 20
Verwendungszweck: Zweckgebundene Spende zur Aufstockung des Grundstockvermögens
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle der SKWS.
Bei uns können Sie sich in folgenden Bereichen einbringen:
- Sammlungsbestände und Nachlässe Auswerten
- Texte redaktionell bearbeiten und lektorieren
- Rezensionen verfassen
- Mitarbeit am Internetauftritt der Stiftung
Sammlungsbestände und Nachlässe Auswerten
Teil unseres Stiftungsbestands sind verschiedene Sammlungen (Kunstdrucke, Landkarten, Ansichtskarten, Notgeld, Handschriften, etc.) sowie Nachlässe von Personen aus Kunst; Kultur und Wissenschaft. Diese Materialien stellen wir Froschenden und Interessierten zur Auswertung zur Verfügung. Für die bessere Auswertbarkeit dieser Bestände ist deren Erfassung (Sichtung, Beschreibung, Auflistung in durchsuchbaren Dokumenten) sehr hilfreich.
Texte redaktionell bearbeiten und lektorieren
In die Arbeit an unserer Quartalsschrift, den „Schlesischen Kulturspiegel“, für unsere wissenschaftliche Veröffentlichungsreihe „Jahrbuch für Kultur- und Geschichte Schlesiens“ oder aber auch für die Bespielung unserer Homepage und Social Media-Kanäle können Sie sich schreibend und/oder lektorierend einbringen. Ziel der Veröffentlichungen der Stiftung ist es ein breites Publikum mit Informationen über Schlesien zu versorgen.
Rezensionen verfassen
Der Literatur- und Wissenschaftsbetrieb hat einen sehr hohen Output, sodass es schwer ist, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Hier sind Rezensionen teils unersetzlich. Daher sind wir bemüht immer über die neuesten Veröffentlichungen mit Schlesienbezug informiert zu sein und diese Werke für Interessierte in kurzen Überblickstexten zusammenzufassen. Unseren Rezensenten überlassen wir als Anerkennung für Ihre Leistung natürlich die jeweiligen Bücher.
Mitarbeit am Internetauftritt
Im Bereich der neuen Medien sind wir mit einer Homepage, einem YouTube- und einem Twitter-Kanal (@S_K_W_S) ausgestattet. Für diese Kanäle produzieren wir regelmäßig Inhalte, wobei Sie uns in allen Schritten unterstützen können.
Gerne können wir in persönlichen Austausch nach Möglichkeiten suchen, über die Sie sich, entsprechend Ihrer Interessen und Vorstellungen in die Arbeit der Stiftung Kulturwerk Schlesien einbringen können. Die konkreten Aufgaben sind stets von dem aktuellen Schwerpunkten und Arbeitsplänen abhängig. Für die Mehrheit der Aufgaben würde sich ein mittel- bis langfristiges Engagement anbieten, sprechen Sie uns jedoch gerne im konkreten Fall an – wir finden sicher eine Lösung und freuen uns, von Ihnen zu hören!
Unter dem Titel #VeduteDesMonats stellen wir im Jahr unseres Gründungsjubiläums Teile unserer Sammlungsbestände vor. Im April möchten wir Ihnen auf unserer Reise durch die SKWS-Sammlungsbestände dieses Wallfahrtbild der Kirche Mariä Heimsuchung in #Friedek / #Frýdek in österreichisch Schlesien teilen. Foto: Rolf Nachbar
Volkmar Halbleib, MdL @v_halbleib, Sprecher für Vertriebene und Aussiedler der bayerischen SPD-Landstagsfraktion, traf am 18.12.2021 den Vorsitzenden des SKWS-Vorstands, Paul Hansel, das Geschäftsführende Vorstandsmitglied der Freunde und Förderer der SKWS, Viola Plump, und SKWS-Geschäftsführerin Lisa Haberkern in der Geschäftsstelle in Würzburg, natürlich unter Einhaltung der 2G Richtlinien. Wir sagen Danke für ein anregendes Gespräch! Foto © SKWS
Gemeinsam mit Regisseur Dirk Szuszies und dem Würzburger Kino Central im Bürgerbräu ging die SKWS am 14.11.2021 neue Wege: Wir zeigten im Rahmen einer Sondervorstellung den Kinodokumentarfilm „Wir sind Juden aus Breslau“. Im Anschluss an den Film hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich mit dem Regisseur auszutauschen. Aufgrund der verschärften Covid-19-Pandemielage, mit der Bayern im November konfrontiert war, fand die Veranstaltung unter Einhaltungder 2G-Regeln statt. Unter diesen Voraussetzungen freuten wir uns dennoch über knapp 30 Besucherinnen und Besucher.
Der Film geht in beeindruckenden Bildern auf die Lebensgeschichten Breslauer Juden vor, während und nach dem Nationalsozialismus ein. Der schrittweise Wegfall von Normalität nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, Ausreisen, das Überleben in deutschen Konzentrationslagern, die unzähligen Tode im Umfeld der Überlebenden Breslauer Juden und der Neuanfang in den verschiedensten Ländern der Welt, die durch den Krieg gezeichnet waren, werden gezeigt. Dabei lässt der Film von Karin Kaper und Dirk Szuszies eine Meinungspluralität zu umstrittenen und politisierten Themenkomplexen wie dem Nahostkonflikt zu und führt dem Publikum auch das Erstarken nationalistischer Kräfte im heutigen Polen vor Augen.
Für zukünftige Filmvorführungen, zu denen wir Sie 2022 einladen möchten, wünschen wir uns, gefahrenfrei auf einen vollen Kinosaal hoffen zu dürfen. Weiter werden wir Veranstaltungen dieser Art wie gewohnt im Schlesischen Kulturspiegel ankündigen, sollten Sie jedoch wünschen, per E-Mail über SKWS-Veranstaltungen informiert zu werden, laden wir Sie ein, uns ihre E-Mailadresse mitsamt der Bitte um Veranstaltungsinformationen unter info@kulturwerk-schlesien.de zukommen zu lassen.