Stiftung Kulturwerk Schlesien

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  • 29/07/2024 09:00 - 29/07/2024 11:00

    Sitzung des Vorstands der SKWS via Zoom

  • 24/09/2024 09:00 - 24/09/2024 18:00

    Internationale wissenschaftliche Tagung

    „Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.” Folter und das Verbot der Folter in Mitteleuropa (bis 1989)

    Międzynarodowa konferencja naukowa

    Nie wolno nikogo torturować ani karać lub traktować w sposób okrutny, nieludzki lub poniżający.” Tortury i zakaz tortur w Europie Środkowej (do 1989 r.)

     

    Alle Interessierte sind herzlich eingeladen.

    In der modernen internationalen Gesetzgebung gilt die Garantie der Nichtanwendung von Folter durch den Staat als eines der Grundrechte jedes Menschen. Das Folterverbot ist unbestreitbar, eindeutig und absolut. Es ist nicht möglich, den Einsatz von Folter durch außergewöhnliche Umstände (zum Beispiel ein öffentliches Interesse, drohende Terroranschläge, Kriegszustand) zu rechtfertigen. Einen besonderen Einfluss auf die Formulierung moderner Gesetze zum Folterverbot hatte die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Darin heißt es lakonisch und zugleich äußerst zutreffend: „Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden“ (Artikel 5). In Dokumenten, die die Vereinten Nationen in den folgenden Jahrzehnten verabschiedeten – insbesondere in der Erklärung über den Schutz aller Personen vor Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe von 1975 und dem Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe von 1984 – wurde versucht, den Begriff der Folter näher zu erläutern sowie konkreter anzugeben, um welche Taten es sich dabei handeln könnte. Es wird präzisiert, dass Folter eine vorsätzliche Zufügung von Schmerzen durch Personen ist, die den Staat repräsentieren (durch die Personen direkt, mit deren Zustimmung oder Weisung) bzw. der Erreichung eines bestimmten Ziels (zum Beispiel der Beschaffung von Informationen) dient. Staat, Schmerzen und die absichtliche und zielorientierte Natur der Folter wurden entsprechend dezidiert in einen unmittelbaren Kontext gestellt. Diese Rechtsakten wurden auch von Polen, Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern ratifiziert. Die Einführung eines absoluten Folterverbots ist zweifellos eine der größten Errungenschaften der Zivilisation, ein Triumph der humanistischen Philosophie, deren Wurzeln, bezogen auf Europa, bis ins antike Griechenland zurückreichen.

    Ziel der Tagung ist es, die Geschichte der Anwendung und des Verbots der Folter in Theorie und Praxis mitteleuropäischer Länder, insbesondere auf polnischen und deutschen Gebieten, im Zeitraum bis etwa 1989 darzustellen. In den vergangenen Jahrhunderten gab es intensive Diskussionen über die Bedeutung der Folter in der Justiz, ihren Zweck und Sinn. Die Regeln und die Form ihrer Anwendung wurden unterschiedlich festgelegt – je nach Art der Straftat, Merkmalen und Stellung der verdächtigen Person. Diese Debatten fanden ihren Niederschlag sowohl in der weltlichen Gesetzgebung als auch den kirchlichen Rechtsnormen. Sie beeinflussten ebenso die Auslegung des Gesetzes in der Praxis. Zu den Themen, die während der Tagung diskutiert werden, gehören gleichermaßen Fragen zum antiken Erbe sowie zu rechtlichen Lösungen, die zu verschiedenen Zeiten bezüglich der Anwendung von Folter und ihrem Verbot im Kontext bestimmter Personen und sozialer Gruppen angenommen wurden. Interessant ist auch, was in verschieden Epochen unter gerechtfertigter Folter gemeint war. Was war ihr Zweck: Schuld einzugestehen, Informationen zu verschaffen, Menschen zu bestimmten Maßnahmen zu zwingen, sie einzuschüchtern? Wurden die durch Folter gewonnenen Informationen als wertvoll betrachtet (Schuldgeständnis oder Aussagen gegen andere Personen)? Inwieweit wurde berücksichtigt, dass verschiedene Formen der Bestrafung (z. B. Aufspießen) Anzeichen eines unnötigen Sadismus aufweisen können, und wurde versucht, sie einzuschränken? Ein wichtiges Thema bilden Veränderungen in Philosophie und Theologie, die zur Einschränkung und letztendlich zum Verbot der Folter führten, sowie Beispiele für die Verletzung des Verbotes durch Herrschaften und moderne Staaten (bis 1989). Die während der Tagung dargestellten Referate sollen es ermöglichen, anhand konkreter Beispiele den Entstehungsprozess der Idee eines vollständigen und absoluten Folterverbots unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Forschung zu skizzieren.

    Der geographische Rahmen der Tagung umfasst Mitteleuropa, wobei der Schwerpunkt auf zwei Räumen liegt: auf dem historischen polnischen und deutschen Kultur- und Geschichtsraum. Die politischen Grenzen dieser Gebiete decken sich weitgehend mit den Territorien des Heiligen Römischen Reichs und den Ländern außerhalb seiner Grenzen (Deutschordensland in Preußen, Herzogtum Preußen, Königreich Preußen und die Schweiz), des Deutschen Bundes bzw. des Deutschen Reichs bis hin zur Deutschen Demokratischen Republik und zur Bundesrepublik Deutschland sowie mit Polen (Königreich Polen, Polen-Litauen, Rzeczpospolita, Herzogtum Warschau, Kongress-Polen, Zweite Polnische Republik, Volksrepublik Polen). Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich über verschiedene Epochen, vom frühen Mittelalter bis etwa 1989.

    Die Tagung wird unter der Schirmherrschaft von Herrn Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Stadt Würzburg) veranstaltet.

    Veranstalter:

    • Polnische Historische Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń) – Dr. Renata Skowrońska
    • Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Philosophische Fakultät – Prof. Dr. Thomas Baier, Prof. Dr. Helmut Flachenecker, PD Dr. Lina Schröder
    • Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Institut für Geschichte und Archivkunde – Prof. Dr. Andrzej Radzimiński, Prof. Dr. Krzysztof Kopiński
    • Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München – Prof. Dr. Andreas Otto Weber
    • Stiftung Kulturwerk Schlesien – Lisa Haberkern MA
    • Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft – PD Dr. Heidi Hein-Kircher (Abteilungsleiterin Wissenschaftsforum)

    Die Tagung wird in Verbindung mit dem Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg und dem Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit” veranstaltet.

    Gefördert durch:

    • Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
  • 19/10/2024 11:00 - 20/10/2024 14:00

    In Kürze werden wir Sie über die Veranstaltung umfäglich informieren. Wenn Sie wünschen per E-Mail oder postalisch informiert zu werden lassen Sie uns dies gerne unter info@kulturwerk-schlesien.de wissen.

  • 20/10/2024 10:00 - 20/10/2024 14:00

    In Kürze werden wir Sie über die Veranstaltung umfäglich informieren. Wenn Sie wünschen per E-Mail oder postalisch informiert zu werden lassen Sie uns dies gerne unter info@kulturwerk-schlesien.de wissen.

  • 25/10/2024 Den ganzen Tag

    Das Schlesien-Kolloquium ist eine jährlich organisierte Tagung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu Themen mit Schlesienbezug forschen. Das nächste Schlesien-Kolloquium findet am 25.-26. Oktober 2024 im Schlesischen Museum zu Görlitz statt.

    International, interdisziplinär und thematisch vielfältig

    Deutsch-polnische, deutsch-tschechische und polnisch-tschechische Beziehungsgeschichte, Verflechtungsgeschichte, Migrationsgeschichte, Biographien von Menschen, Orten und Flüssen, Literatur- und Sprachgeschichte, Lokal- und Alltagsforschung, Firmengeschichten – alle diese und weitere Disziplinen und Forschungsrichtungen berühren Themen, die häufig räumlich auf die mitteleuropäische Region Schlesien/Śląsk/Slezsko bezogen sind. Die Kultur und Geschichte dieser europäischen Region erlaubt vielfältige Perspektiven und Fragestellungen. Diese Tagung möchte jedes Jahr zu einem Überblick der laufenden Forschungen mit einem Schlesienbezug unterschiedlicher Disziplinen beitragen und eine grenzüberschreitende Vernetzung zwischen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen.

    Netzwerk und Veranstaltungsorte

    Das Schlesien-Kolloquium fand erstmals 2016 und dann 2017 in Herrnhut (Sachsen) als Projekt des Kulturreferates für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz statt. Danach wurde die Trägerstruktur auf das Kulturreferat für Oberschlesien am Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen erweitert, so dass das Kolloquium seit 2018 abwechselnd im Osten (Görlitz) und im Westen (Königswinter bzw. Ratingen) stattfindet. Kooperationspartner sind das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum Haus Schlesien in Königswinter und die Stiftung Kulturwerk Schlesien in Würzburg.

    Format und Teilnahme

    Die Tagung findet jedes Jahr Ende Oktober statt, der kommende Termin ist der 25.-26.10.2024. Das Programm sieht thematische Sektionen mit Projektvorstellungen von ca. 20 Minuten und anschl. Plenardiskussion vor. Die Sektionen werden durch renommierte Wissenschaftler geleitet. Die Tagungssprache ist Deutsch. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Dank der Förderung des Projektes aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien entstehen den Teilnehmern keine Kosten.

    Kontakt und Bewerbung

    Die Tagung richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Promovierende aller wissenschaftlichen Fachrichtungen. Bewerbungen werden laufend bis zum 15. September jeden Jahres angenommen. Interessierte werden gebeten, sich mit einer kurzen (DIN A4 Blatt) Vorstellung ihres Forschungsprojektes an die Kulturreferentin für Schlesien Agnieszka Bormann unter abormann@schlesisches-museum.de zu wenden.

     

    https://www.schlesisches-museum.de/kulturreferat/schlesien-kolloquium

  • 26/10/2024 Den ganzen Tag

    Das Schlesien-Kolloquium ist eine jährlich organisierte Tagung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu Themen mit Schlesienbezug forschen. Das nächste Schlesien-Kolloquium findet am 25.-26. Oktober 2024 im Schlesischen Museum zu Görlitz statt.

    International, interdisziplinär und thematisch vielfältig

    Deutsch-polnische, deutsch-tschechische und polnisch-tschechische Beziehungsgeschichte, Verflechtungsgeschichte, Migrationsgeschichte, Biographien von Menschen, Orten und Flüssen, Literatur- und Sprachgeschichte, Lokal- und Alltagsforschung, Firmengeschichten – alle diese und weitere Disziplinen und Forschungsrichtungen berühren Themen, die häufig räumlich auf die mitteleuropäische Region Schlesien/Śląsk/Slezsko bezogen sind. Die Kultur und Geschichte dieser europäischen Region erlaubt vielfältige Perspektiven und Fragestellungen. Diese Tagung möchte jedes Jahr zu einem Überblick der laufenden Forschungen mit einem Schlesienbezug unterschiedlicher Disziplinen beitragen und eine grenzüberschreitende Vernetzung zwischen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen.

    Netzwerk und Veranstaltungsorte

    Das Schlesien-Kolloquium fand erstmals 2016 und dann 2017 in Herrnhut (Sachsen) als Projekt des Kulturreferates für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz statt. Danach wurde die Trägerstruktur auf das Kulturreferat für Oberschlesien am Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen erweitert, so dass das Kolloquium seit 2018 abwechselnd im Osten (Görlitz) und im Westen (Königswinter bzw. Ratingen) stattfindet. Kooperationspartner sind das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum Haus Schlesien in Königswinter und die Stiftung Kulturwerk Schlesien in Würzburg.

    Format und Teilnahme

    Die Tagung findet jedes Jahr Ende Oktober statt, der kommende Termin ist der 25.-26.10.2024. Das Programm sieht thematische Sektionen mit Projektvorstellungen von ca. 20 Minuten und anschl. Plenardiskussion vor. Die Sektionen werden durch renommierte Wissenschaftler geleitet. Die Tagungssprache ist Deutsch. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Dank der Förderung des Projektes aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien entstehen den Teilnehmern keine Kosten.

    Kontakt und Bewerbung

    Die Tagung richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Promovierende aller wissenschaftlichen Fachrichtungen. Bewerbungen werden laufend bis zum 15. September jeden Jahres angenommen. Interessierte werden gebeten, sich mit einer kurzen (DIN A4 Blatt) Vorstellung ihres Forschungsprojektes an die Kulturreferentin für Schlesien Agnieszka Bormann unter abormann@schlesisches-museum.de zu wenden.

     

    https://www.schlesisches-museum.de/kulturreferat/schlesien-kolloquium

  • 29/10/2024 19:00 - 29/10/2024 21:00

    Herausgeberin Maria Luft und Autor Dariusz Gierczak stellen den 2023 erschienen Sammelband über die Verfolgung der Juden in der Hauptstadt Schlesiens vor. Im schlesischen Breslau (seit 1945 Wrocław/Polen) lebte in der Zwischenkriegszeit die drittgrößte jüdische Gemeinde des Deutschen Reichs (nach Berlin und Frankfurt) mit etwa 24.000 Mitgliedern. Sie erlebten die Ausgrenzung aus dem städtischen Raum und die Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten - so wie die Jüdinnen und Juden in anderen deutschen Städten. Jedoch ist die NS-Zeit ist für Breslau wenig erforscht. Die Neuerscheinung leistet einen Beitrag dazu, diese Wissenslücke zu schließen.

    Referierende:

    • Maria Luft, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE), Oldenburg
    • Dariusz Gierczak, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg

    Anmeldung erbeten per E-Mail: akademie@cph-nuernberg.de oder telefonisch unter 0911 23 46-145
    In Kooperation mit: Haus der Heimat Nürnberg, Akademie Caritas-Pirkheimer-Haus, Stiftung Kulturwerk Schlesien Würzburg